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Vanity and High Fidelity, 2014, ZKM

Vanity and High Fidelity, 2014, ZKM

2014-03-16 - 2014-06-22

Das ZKM zeigt ab 16. März im Subraum des ZKM_Kubus eine raumgreifende Klang-Installation der Künstlerin Julia Bornefeld.
Ein überdimensionaler, metallisch-gold-glänzender Grammophontrichter verbindet sich mit einer über dem Boden schwebenden, sich drehenden Plattform. Aus dem Trichter ertönen zwei für die kinetische Installation eigens entstandene Musikstücke Vanity und High Fidelity. Die BesucherInnen sind eingeladen, die Plattform zu betreten und somit Teil der interaktiven Installation zu werden.

Die Künstlerin setzt sich in ihrer Klanginstallation mit einem Urapparat der Mediengeschichte – dem Grammophon – auseinander und hat dafür eigens zwei Musikwerke Vanity und High Fidelity komponieren lassen. Aus einem riesigen, gold-glänzenden Grammophontrichter schallt das archetypische Knistern einer Schallplatte, mischt sich mit elektronischen Sounds der Gegenwart und wird überlagert von Klavier- und Akkordeonklängen. Die BesucherInnen tritt auf eine scheinbar über dem Boden schwebende und sich drehende Plattform und übernimmt die Rolle des Nadelkopfes. Das Grammophon wurde von Friedrich Kittler 1986 als eines der drei kulturellen Speichermedien beschrieben, die um 1900 die Mediengeschichte revolutioniert haben. Film, Schreibmaschine und Grammophon beendeten die historische Dominanz des Buches, der Gutenberg-Galaxis (Marshall McLuhan, 1962). Julia Bornefeld schreibt diese Mediengeschichte fort und lässt anstelle der analogen Mechanik den digitalen Code, der unsere heutige Medienwelt bestimmt, treten. Sie verwebt die allgemeine Musik- und Mediengeschichte mit ihrer persönlichen und mischt zeitgenössische Klänge collageartig mit der Musik ihres Großvaters Rudolf Graf.