Pads and Morphic fileds, 2015-2016
Es hat den Anschein, als würden die Bilder und Objekte von Julia Bornefeld im Unbestimmten bleiben. In vielen Fällen kann der Betrachter noch nicht einmal sicher sein, den dargestellten Gegenstand "richtig" identifiziert zu haben. Zwischen Bild - in meinem Bildbegriff sind auch die Objekte eingeschlossen- und Betrachter scheint eine Art Unschärferelation zu bestehen. In Wirklichkeit handelt es sich aber nicht um eine Art Wahrnehmungstrübung, als wäre der Gegenstand des Kunstwerkes nur ungenau zu erkennen, sondern um eine Wahrnehmungsbestimmtheit, die nicht an die gegenständliche Wiedererkennung gebunden bleibt. ....Die Nichtidentifizierbarkeit der dargestellten Gegenstände hat nicht nur Folge, dass sie unscharf bleiben. Sie entwickeln vielmehr die "Schärfe" einer visionären Wahrnehmung, die sich von bloßer Wirklichkeitsidentifizierung abhebt.
Dr. Lena Nievers, Kuratorin der Galerie im Taxispalais
Aus: Knut Nievers, Ausstellungskatalog Julia Bornefeld. Malerei und Objekte 1989 bis 1996, Stadtgalerie im Sophienhof, Kiel, 1996