Paradigma und Melas, 2015-2016
"Ich betrachte nicht die einzelnen Dinge für sich selbst, sondern die Beziehungen zwischen den Dingen." Julia Bornefeld
Paradigma entsteht als grundsätzliches Verfahren, nach dem die komplexe Welt der zwischenmenschlichen Beziehungen erforscht und dargestellt werden kann. Denn Julia Bornefeld interessiert sich für die ständig wechselnden, von historischen und wirtschaftlichen Veränderungen und technologischen Umwälzungen beeinflussten Beziehungsdynamiken, die zum Ausgangspunkt und Beweggrund ihrer Recherche werden.
Die Werke der Serie präsentieren sich als offene, wandelbare Systeme und bezeichnen einen neuen Weg, den die deutsche Künstlerin mit diesem Zyklus einschlägt.
Neben den mit Tusche bemalten Leinwänden begegnen wir dünnen, aber soliden Eisenskulpturen, die mit unzähligen Streifen und Bändern aus Gummi bezogen sind. Seit jeher kreiert Bornefeld betont taktile Werke, durch die sie wie auch in diesem Fall, die Faszination bescheidener Materialien hervorhebt, in denen die Erinnerung an gelebtes Leben aufbewahrt wird. So fällt die Wahl auf ein flexibles Material, das aus Gummireifen und Luftschläuchen gewonnen wird und alle Spannungen und Verflechtungen in einem unnachahmlichen Pattern ausdrucksvoll wiedergeben kann.